System

Es gibt wahrscheinlich keine Wissenschaft, in der der Begriff „System“ nicht verwendet wird. Auch umgangssprachlich handelt es sich um einen häufig verwendeten Begriff.

Bedeutung und Historisches

Das Denken in Systemen hat sich beim heutigen Entwicklungsstand der Wissenschaften zu einem unverzichtbaren Denkwerkzeug herausgebildet. Das ist eine Folge der Komplexität unserer Lebenswelt. Beim Blick auf ausgewählte Bereiche der Welt wird durch die Anwendung der „Systemvorstellung“ Wesentliches leichter erkennbar und das Verständnis der einzelnen Erscheinungen im Gesamtzusammenhang besser ermöglicht. Die Systemvorstellung ist eine spezifische Art der Modellierung, die sich in den technologischen Wissenschaften durchgesetzt hat.

Grundlegende Ansätze der Systemtheorie sind bereits in der griechischen Philosophie zu erkennen. So soll z. B. ARISTOTELES schon behauptet haben, dass das Ganze mehr sei, als nur die Summe seiner Teile.

Mit dem gesellschaftlichen Bedürfnis, automatisch funktionierende Systeme herzustellen, entstanden erst Mitte des 20. Jahrhunderts die wesentlichen theoretischen Grundlagen für eine moderne Systemtheorie. Allerdings haben sich viele Begriffe verbreitet, die nicht unbedingt übereinstimmen. Aus diesem Grund wird der Begriff „System“ zuerst philosophisch bestimmt.

  • Ein System besteht aus einer geordneten Menge von Elementen, die ein Ganzes bilden.
  • Die Elemente (Subsysteme), haben definierte Eigenschaften. Sie befinden sich in Relationen (Wechselwirkungen) miteinander.
  • Die Menge der Relationen wird als Ordnung des Systems aufgefasst und als Struktur bezeichnet.

Jedes System befindet sich in einer Umgebung. Wenn es sich in Wechselwirkung mit der Umgebung befindet, dann betrachtet man es als offenes System. Gibt es keine Wechselwirkungen mit ihr, dann stellt man sich ein geschlossenes System vor. Technologische Systeme sind offene Systeme.

Das System ist ein universelles ideelles Modell – eine reine Gedankenkonstruktion.

Es wird als Denkwerkzeug verwendet, um Realität und/oder Theorie „systematisch“ zu modellieren (zu beschreiben, abzubilden).

Ein Beispiel zum grundsätzlichen Verständnis:

Die Aussage, ein Auto ist ein System, das aus Elementen besteht, ist falsch.

Richtig ist: Ein Auto kann als System betrachtet werden, das gedanklich in seine Elemente strukturiert (zerlegt) werden kann. Dabei ist die Definition der Elemente ausschließlich vom Betrachter abhängig und erfolgt nach den Regeln der Modellbildung.